
Was James McDowell mit dem Figurentheater vorhat
Es soll fast alles anders werden im Figurentheaterhaus Theatrio. Fast, weil das Haus am Großen Kolonnenweg das gleiche bleibt und es auch weiter Figurentheater zeigen wird. Aber wenn man dem neuen Geschäftsführer James McDowell zuhört, soll mit der jetzt startenden Saison etwas Neues beginnen. Etwas Großes. McDowell, der erfahrene Theatermanager, möchte Hannover zu einem Zentrum für Figurentheater machen.
Uwe Janssen, HAZ 08/2016
Mehr lesenEs führt mit Detlef Heinichen und seinem Theatrium Dresden gleich einen der wichtigsten Köpfe der Szene nach Hannover. „Es gibt nichts, was mit Figurentheater nicht machbar ist“, sagt Heinichen. Anfang Dezember ist er noch einmal mit dem Mozart-Stück „Amadeus“ zu Gast. Dazwischen gibt es Stücke, die Bombennächte im Zweiten Weltkrieg oder Kindesmissbrauch zum Thema haben. Stücke für Kinder wird es natürlich weiterhin geben, von „Jim Knopf“ bis zu „Peter und der Wolf“. Neu ist eine Kooperation mit Stadtteilbibliotheken und Schulen. Mit dem Flüchtlingsheim Vahrenheide arbeitet Puppenspieler Kristian Kruse seit Juni zusammen. Was bei dem Projekt mit Flüchtlingskindern herausgekommen ist, soll auf dem Theatrio-Sommerfest am 27. August zu sehen sein.
Das Management liegt seit Anfang des Jahres in der Hand eines Pensionärs mit viel Zeit, viel Erfahrung und viel Idealismus. „Ich habe noch keinen Pfennig gesehen“, sagt der aus New York stammende Wahlhannoveraner McDowell, „aber es ist nun mal mein blöder Ehrgeiz, irgendwas in Gang zu bringen.“ Unterstützung ist nötig, auch ganz konkret: „Wir brauchen Sponsoren.“ Netzwerke knüpfen kann McDowell. Der ausgebildete Balletttänzer hat 14 Jahre an der Seite von Regisseur Dieter Wedel Festspieltheater in Worms und Bad Hersfeld organisiert. Mit diesen Kenntnissen hat er sich ein Ziel gesetzt, nämlich „dieses Haus wichtig zu machen. Bedeutend. Unentbehrlich.“